In regelmässigen Abständen und umgekehrt proportional häufig zur Parteienstärke darf der SVP-nahe Glossenschreiber Briellmann in der BAZ Basels Bürgerliche dafür schelten, dass sie die Rechtspartei nicht in ihre Listenverbindung aufgenommen haben. Seine Message: Die Bürgerlichen riskieren damit einen sicheren Nationalratssitz.

Faktisch freilich würden die Bürgerlichen damit der SVP einen Sitz schenken. Alleine kommen die Rechtsaussen in BS nämlich nicht auf einen Nationalratssitz. Warum sollten die anderen Bürgerlichen das tun? Mit der aktuellen Listenverbindung haben sie die Chance einen zweiten Sitz zu ergattern. Briellmann fordert nichts anderes als die Selbstaufgabe der Bürgerlichen. Die SVP verlangt Kapitulation.

Dass LDP, FDP und Mitte da nicht mitmachen, ist eigentlich selbstverständlich, weil reiner Eigennutz. Dass man sich dabei noch als konsequent gegen wirtschaftsfeindlichen Isolationismus geben kann, ein schöner Nebeneffekt.

Anders im Baselbiet: Während die Arbeitgeberdirektorin Schenker trotz Fachkräftemangel ideologisch gegen den Kita-Ausbau schiesst, nur weil die Idee von der SP kommt, geht sie ohne Zögern eine Listenverbindung mit der isolationistischen SVP ein.

Am Ende sind Listenverbindungen immer auch opportunistisch. Sozial- und finanzpolitisch geht die Macht in Bundesbern so oder so von einem geeinten Bürgerblock aus. Darum braucht es aus Basel das Gegengewicht mit drei Sitzen von Wyss, Atici und Arslan. Und Herzog im Ständerat.

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