„Warum Basel nicht links ist“ überschrieb der angesehene Basler Publizist Matthias Zehnder seinen Kommentar der Basler Wahlen 2020. Im Nachgang zur erfolgreichen Mindestlohn-Abstimmung verteidigt der Basler NZZ-Korrespondent Daniel Gerny gegenüber seinen Redaktionskollegen Basel als konservativer als Zürich und Bern.

Zehnders Kommentar stand unter dem Eindruck der Verlust der rotgrünen Regierungsmehrheit nach der Abwahl der grünen Regierunsgpräsidentin. Sein Schluss ist aber falsch. Inhaltlich setzt sich der sich seit der letzten Legislatur manifestierende Linksruck bei Abstimmungen in Basel am 13. Juni fort. Die Stadt Basel sagte Ja zur MIndestlohn-Initiative und selbst in Riehen befürworteten fast 50 Prozent den Gegenvorschlag.

Abstimmungsergebnisse 13. Juni 2021 – Stadt Basel und Riehen

Auch Gernys These, dass Basel im Vergleich zu anderen Städten nicht besonders links sei, steht auf wackligen Beinen, wenn man den 13. Juni zum Gradmesser nimmt.

Abstimmungsergebnisse 13. Juni 2021 -Städtevergleich

Seit einigen Jahren zeigen sich also bei Abstimmungen in 4001 Basel solide linke Mehrheiten. Barbara Achermann schreibt in der Zeit: „Basel stimmt und wählt fast immer genauso wie die Romandie. Und die Stadt ist häufig das Einfallstor für linke Ideen in der Deutschschweiz.“ Als Linker hoffe ich, dass sie recht behält.

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