Frisch im Grossen Rat habe ich 2015 mit einem Vorstoss gefordert, dass Menschen ohne Berufsabschluss statt Sozialhilfe existenzsichernde Stipendien erhalten, wenn sie eine Ausbildung machen. Was lange währt, trägt jetzt gute Früchte.

Bisher galt bei der Sozialhilfe „Arbeit vor Bildung“. Begründung: Der öffentlichen Sozialhilfe komme – als letztes Netz der sozialen Sicherung – nicht die primäre Aufgabe zu, Ausbildungen zu unterstützen. Mit dem neuen politischen Auftrag soll nun jedoch „Arbeit durch Bildung“ gelten.

Der Regierungsrat will das Zusammenspiel von Stipendien, Sozialhilfe und Sozialbeiträgen neu regeln. Die gezielte Investition in Ausbildung lohne sich vor dem Hintergrund, dass eine fehlende Berufsbildung nachweislich zu den grössten Armutsrisiken in der Schweiz gehört. Der Regierungsrat beantragt dafür in seinem Ratschlag dem Grossen Rat jährlich 924’000 CHF (pdf).

Neben der Existenzsicherung wird damit auch eine psycho-soziale Begleitung ermöglicht. Denn, eine Ausbildung zu absolvieren, bleibt für viele Armutsbetroffene immer noch eine grosse Herausforderung. Sie haben unsere Unterstützung verdient.

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