Das Mediengeschäft lebt von Personalisierung. Deshalb stehen die Exekutiv-Wahlen im medialen Fokus. Im Jahr 2020 ist aber auch die Ausgangslage für die Grossrats-Wahlen extrem spannend. Aus linker Sicht vor allem die Frage: Wie nachhaltig sind die Mobilisierungen von 2019?

Sagenhafte 52.4 Prozent erreichte das linke Lager im Herbst des letzten Jahres und distanzierte den bürgerlichen Block (von SVP bis GLP und EVP) um satte 8 Prozent. Für Schweizer Verhältnisse ein Erdrutsch. Drei Jahre zuvor bei den kantonalen Wahlen vereinigte der Bürgerblock noch 50.6 Prozent auf sich, Rot-Grün 46.8 Prozent. Zwischen den beiden Wahlen fanden grosse Mobilisierungen statt: Die Wohn-Bewegung, Frauen- und Klimastreik politisierten viel junge, aber auch ältere Menschen.

Plakatsujets der SP Basel-Stadt

Ich bin überzeugt, dass der linke Wahlerfolg des letzten Jahres sehr stark mit diesen Mobilisierungen zusammenhängt. Wie nachhaltig dies ist, ob eher von Plattentektonik als von Erdrutsch gesprochen werden sollte, wird der Herbst zeigen. Die SP BS jedenfalls ist ein Ort, wo sich die Bewegten engagieren. Auf unserer Grossratsliste finden sich unzählige junge Feminist*innen, Umweltnaturwissenschafter*innen oder Wohngenossenschafter*innen, die den Elan der Bewegungen in die Partei tragen.

Die Mehrheitsverhältnisse im Grossen Rat sind knapp. Zusätzlich bringt ein neues Wahlgesetz einige Parteien ins Schwitzen. Für Rot-Grün stellt sich vor allem die Frage, ob es gelingt, die Mobilisierung hoch zu halten. Daran arbeiten wir bis zum 25. Oktober. Eine Partei muss in Bewegung bleiben.

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